»Wer möchte leben ohne den Trost der Bäume.«
Günter Eich (deutscher Hörspielautor und Lyriker)
Der größte Wald
Mehr Wald als auf der Gemarkung Elmsteins, die die größte des Landes Rheinland-Pfalz ist, gibt es fast nirgendwo in Deutschland: Auf 7.200 von 7.563 Hektar Fläche wachsen Laub- und Nadelbäume oder Sträucher. Mit diesem Anteil von 95 Prozent ist Elmstein sozusagen »waldspitze«. Unser Motto lautet deshalb »Wald, Holz, Stolz«. Einheimischen wie Gästen bietet der Wald Gelegenheit zum endlosen Wandern sowie zum ungestörten Waldbaden. Als Teil des deutsch-französischen Biosphärenreservats Pfälzerwald/Vogesen beherbergt Elmstein sogar geschützte Naturwaldzonen.
Besonderheiten sind der Museumswald, nahe dem Forthaus Wolfsgrube gelegen, und einzelne Bäume, die es zum Naturdenkmal gebracht haben (Hohe Buche, Dicke Eiche) oder Persönlichkeiten gewidmet sind (u.a. Heinrich-Weintz-Linde, Lendle-Linde).
Nie alleine
Wer unerhört viel Glück hat, begegnet einem der Luchse, die seit 2017 im Pfälzerwald angesiedelt werden. Wildschweine und Füchse sind da schon häufiger mal zu sehen, aber ebenfalls eher scheu. Rehe und Damwild können am ehesten in der Morgen- oder Abenddämmerung beobachtet werden. Bei Dunkelheit macht der Waldkauz mit seinen Rufen weithin hörbar auf sich aufmerksam. Wenn es warm wird kommen die Eidechsen zwischen den Sandsteinen hervor. Blumen, Insekten und Vögel fehlen natürlich auch nicht. Wiesen werden von Schafen und Rindern gepflegt.
Kein Lärm, kein Licht
Die abendliche Ruhe und Dunkelheit dürften für Menschen aus dichter besiedelten Gebieten eine Wohltat sein. Manche brauchen eine Gewöhnungszeit; auf Anhieb scheint etwas zu fehlen. Außerhalb der Dörfer ist die Lichtverschmutzung derartig gering, dass ein herrlicher Sternenhimmel zu sehen ist. Wenn nicht, dann sind es nur Wolken, die dies verhindern. Der Bezirksverband Pfalz als Träger des Biosphärenreservats Pfälzerwald möchte dieses Gebiet als Sternenpark der International Dark Sky Association (IDA) unter Schutz stellen zu lassen.
Viel Wasser
Außerdem gibt es reichlich Wasser in Form von Bächen und Weihern. Der Speyerbach fließt von seiner Quelle im Ortsteil Speyerbrunn nach Osten über Speyer in den Rhein. Seine erste Erwähnung findet der Speyerbach auf der Ebstorfer Weltkarte, die vermutlich im 13. Jh. entstand. Unterwegs sammelt er das Wasser der kleineren Bäche wie Iggelbach, Helmbach, Breitenbach und schon in Elmstein des Hasselbaches ein. Im Wald finden sich immer wieder Quellen, oftmals schön gestaltet als Rastplatz. Die zur Gemeinde gehörenden Weiher sind der Geiswiesenweiher (zum Kühlen der Füße geeignet) und der Helmbachweiher, ein Badeweiher mit ausgezeichneter Wasserqualität. Wegen des Wassers, auch in Form von Forellenteichen, kreuzen Frösche und Kröten gelegentlich den Weg. Im Frühsommer ist auf die Kleinen zu achten, die, kaum sichtbar, Rast auf den Wanderwegen machen.
Im Herbst sprießen dann zwischen Moos und Laub die verschiedensten Pilze hervor. Steinpilze Schuster und Pfifferlinge sind in vielen Jahren in Mengen zu finden. Auf den Wiesen wachsen Parasole, die als Schnitzel paniert, besser schmecken als Fleisch.
Sandstein
Der rote Sandstein ist allgegenwärtig, oft in bearbeiteter Form, den sogenannten Rittersteinen. Sie markieren besondere, kulturhistorisch relevante, Stellen oder erinnern an besondere Menschen. Zwischen Geiswiesenweiher und Gasthaus »Hornesselwiese« befinden sich sogenannte Windlöcher im Fels. Sie sind die unteren Ausgänge eines vertikalen Röhrensystems zwischen den Sandsteinfelsen. Im Sommer strömt aus ihnen kalte Luft heraus, da die warme Luft nach oben steigt. Eine größere Felsformation bildet den Melchiorfelsen. Er befindet sich am Rundweg 6 Iggelbach – Forsthaus Frechental. Auf dem Felsenkönigweg finden sich undweit von Speyerbrunn im Erlenbachtal die Überreste der Höhlenwohnung des Johannes König und seiner Familie.
Den größten Bestand an interessanten Informationen über das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen findet man im Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz.
Geführte Erlebnistouren im Elmsteiner Wald bietet das Team von »Waldpochen«.
Was mit Kindern im Wald unternommen werden kann, geht unter anderem aus einer Broschüre der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald hervor.